SkillOvator

Projektbeschreibung
SkillOvator adressiert den Fachkräftemangel im IT- und Techbereich durch die Entwicklung eines Dashboards, dem „Analytics Cockpit“, das Projektanbieter und -suchende mithilfe personalisierter Echtzeit-Analytics auf Basis von Marktdaten unterstützt. Konkret soll das Dashboard durch einen transparenten Markteinblick Projektanbietern helfen, ihren Sourcingprozess strategisch zu planen, und Projektsuchenden, ihre Weiterbildungen an Marktbedürfnissen auszurichten und sich in besonders gefragte Bereiche weiterzuentwickeln. Damit einher geht eine erwartete Verbesserung der inhaltlichen Qualität von Projektausschreibungen und eine Erweiterung des Kandidatenpools durch individualisierte Weiterbildungsempfehlungen und die Identifikationen von alternativen Besetzungsoptionen.
Projektziele
Ziel des Vorhabens ist die Konzeption und Entwicklung eines personalisierten „Analytics Cockpits“ für Dienstleister und Auftraggeber auf Basis aktueller Markt- und firmenbezogener Nutzerdaten. Use Cases auf Dienstleister-Seite umfassen hierbei Konkurrenzanalysen (Competetive Intelligence), Weiterbildungsempfehlungen und Unterstützung bei der Kalkulation angemessener Stunden- und Tagessätze. Mögliche Kennzahlen, die sich aus einem Vergleich von Markt- und Firmendaten ergeben, sind: Häufig vorhandene Kompetenzen von Konkurrenten, Kompetenzunterschiede und -Lücken im Vergleich zur Konkurrenz, durchschnittliche Stunden- und Tagessätze in relevanten Branchen sowie Faktoren für höhere Stundensätze. Diese Kennzahlen sollen als anschauliche Diagramme visualisiert werden. Ergänzt werden die Analysen durch konkrete Handlungsempfehlungen, die sich aus den Daten ableiten lassen. Beispiele hierfür sind:
- „Dein Stundensatz liegt 5,36 € unterhalb von Experten mit vergleichbarer Kompetenz und Erfahrung. Denke über eine Erhöhung nach.“
- „PyTorch ist ein stark nachgefragter Skill in deinem Bereich (Data Science), der außerdem mit einem erhöhtem Stundensatz korreliert. Fange am besten bald damit an, diesen Skill zu lernen.“
- „Es gibt viele Projekte in einen angrenzenden Bereich. Denke über eine Kooperation mit einem andere Unternehmen nach, um auch hier Chancen auf Projekte zu haben. Folgende Unternehmen sind interessiert…“
Dazu muss ein breites Verständnis über den Projektmarkt entwickelt werden, was durch die Extraktion und Verarbeitung großer, domänenspezifischer Datenmengen sowie ein detailliertes Datenmodell ermöglicht wird. Bei Lyncronize analysieren wir monatlich tausende Projekte und Profile sowie Informationen über Skills und Kompetenzen. Dabei geht es bislang vor allem darum, zu entscheiden, ob ein Projekt zu einem Profil passt. Mithilfe eines neuen Datenmodells und weiterer Datenquellen soll der Gesamtmarkt abgebildet und durch neue Auswertungsmethoden und Vorhersageverfahren tiefer analytisch durchdrungen werden.
Umsetzungsstand (Auswahl)
Einige der umgesetzten Algorithmen könnt ihr bereits im Tool live sehen und testen. Dazu gehören bspw. unsere neuen Skill-Cluster: Dabei analysieren wir, welche Skills in Projekten häufig zusammen gesucht werden, und damit einen gefragten Stack abbilden. In der Abbildung sind Cluster dargestellt, die mit dem Entwickler-Profil Angular assoziiert sind:

In den beiden größeren Clustern erkennt man gut das Prinzip: Im blauen Cluster sind Skills aus dem Frontendbereich zusammengefasst. Dies sind die Basics, die in Angularprojekten gefragt sind, dazu gehören natürlich Angular selbst, CSS, HTML und Javascript. In Projekten, in denen eher jemand als Fullstack-Unterstützung gesucht wird, wird das Ganze um Backend-Skills ergänzt, wie im türkisen Cluster zu sehen. Der Fullstack umfasst dabei Java als Backend-Sprache und Docker als Tool zur Containerisierung.
Die Cluster geben so einen klaren Hinweis für die persönliche Weiterentwicklung oder wie man sich aufstellen sollte, damit Auftraggeber mit eben diesen Projekten auf einen aufmerksam werden.
Ein weiteres Beispiel ist der Stundensatzrechner. Dabei haben wir den Einfluss von Aspekten wie dem eigenen Abschluss, spezifischen Skills, Sprachen etc. auf den eigenen Stundensatz berechnet. Diese kann man nun im Rechner eingeben, um einen Richtwert für den eigenen Stundensatz zu erhalten oder auch Stundensatzforderungen von Dienstleistern auf Plausibilität zu prüfen:

Dabei ist wichtig zu berücksichtigen, dass wir für einige Merkmale keine ausreichende Datengrundlage hatten, die aber höchstwahrscheinlich dennoch einen weiteren Einfluss haben. Dazu gehört die Frage, ob die Fachkraft als Freelancer oder in einem Unternehmen tätig ist. Letzteres schlägt mit Mehrkosten von ca. 10-15% zu Buche. Auch Einsatzort bzw. Remoteanteil spielen eine Rolle. So lassen sich mit Remoteanteilen in der Regel geringere Stundensätze vereinbaren. Diese sind aber nicht ausreichend quantifizierbar und sollten bei Nutzung des Rechner selbst berücksichtigt werden.